«Geh doch, so geh», schrie sie. Sie würde auch ohne ihn zu Recht kommen. Einen Tee konnte sie sich kochen. Aufs Klo, sich anziehen, sich waschen. In ein paar Tagen konnte sie sicher wieder raus. Vielleicht fragte sie die Nachbarin von unten, ob sie ihr Brot und Butter einkaufen würde.
Jacqueline sank zurück. Er stand im Türbogen, unschlüssig, sah sie an, sah weg. Aber er wollte gehen, es war deutlich in seinem Gesicht zu sehen, er hatte eine hässliche Falte auf der Stirn.
«Nein, es geht wirklich», sie sah ihn nicht an. «Mach dir keine Sorgen, geh jetzt.»
Da drehte er sich um und verliess die Wohnung.
Jacqueline drehte Musik an und schloss die Augen.
Ihr Bein brannte. Sie würde Geduld brauchen. Immer hoch lagern. Immer sitzen oder liegen. Mit den Stöcken humpeln lernen. Zur Kontrolle mit der Strassenbahn quer durch die Stadt, ein Unternehmen.
Sie hatte es satt, konnte es nicht mehr hören.
«Michelle ist morgen Abend weg. Ich habe die Kinder bis am Mittwochmorgen.»
«Aber wir sind doch mit Michael und Mia verabredet.»
«Willst du sie allein treffen? Oder wollen wir es verschieben?»
Jacqueline hatte weder auf das eine noch das andere Lust.
«Nie kann man bei dir sicher sein, ob du eine Verabredung einhältst.»
«Nicht schon wieder, Jacqueline, bitte.»
Sie biss sich auf die Lippe. Das war letzte Woche gewesen.
Oder neulich, da hatte sie besonders schön gekocht, mitten im Abendbrot das Telefon.
«Die Jüngere schläft nicht. Sie will Papa. Nur für eine halbe Stunde.»
Warum sagte er nie nein.
Nach einer Stunde war er wieder hier. Das Essen war kalt geworden.
«Macht nichts, ich war eh schon satt.» Pause. «Hat aber gut geschmeckt, echt.»
«Wo waren wir stehen geblieben?»
Jacqueline hatte einen Krimi angefangen, sie erklärte ihm, was bisher geschehen war, als er sich aufs Sofa zu ihr setzte. Aber sie sah ihm an, dass er noch woanders war. Unauffällig ordnete er seine Gedanken bis zum Ende.
Dann und wann erzählte er etwas.
«Manchmal hätte ich Lust Druck zu machen, es zu erzwingen. Wir leben doch nicht mehr im 19. Jahrhundert. Kinder brauchen ihre Väter, das weiss sie.»
«Worauf reagiert sie denn am ehesten? Du musst sie doch kennen.»
«Ja, stimmt, Druck bringt überhaupt nichts, da wird sie kopfscheu. Abwarten, zeigen, dass ich es ernst meine. Dass wir weiterhin miteinander reden können, zusammen arbeiten. Dass das geht. Sie hat eine Freundin, die erlebt gerade das Gegenteil. Jetzt lässt sie sich beeinflussen. Ich habe Angst, verstehst du, Angst die Kinder zu verlieren. Kannst du das verstehen, Jacqueline?»
«Ja. Ja.» Jacqueline zögerte. Sie hatte keine Kinder.
Michelle sei für klare Verhältnisse. Sie wolle ihm die Kinder nicht entziehen. Aber sämtliche Entscheidungen zusammen treffen, das sei unrealistisch. Er solle auf dem Boden bleiben. Schliesslich habe bis zur Trennung hauptsächlich sie die Kinder betreut. Jetzt könne er nicht verlangen, dass man die Verhältnisse umkehre. Das hätte er sich früher überlegen müssen.
Jacqueline gab ihr ausnahmsweise recht.
Sie hatte sie nicht oft gesehen.
Einmal hatten sie die Kinder zu ihr gebracht, nachdem sie das Wochenende in den Bergen gewesen waren. Michelle bat sie nicht herein, im Türrahmen erzählte Thomas das eine oder andere.
«Laura hat sich ein Bein aufgeschürft. Sieht schlimmer aus, als es ist. Und Clara hat in der Nacht wieder einmal ins Bett gemacht.»
«War sie auf dem Klo vor dem Schlafen gehen?»
«Wahrscheinlich schon.»
Jacqueline stand daneben, die Arme verschränkt, sah zu. Die beiden Mädchen waren längst in ihrem Zimmer verschwunden.
«Und du, war es nicht anstrengend mit den Kindern?» wandte sich Michelle plötzlich an sie.
«Nein, eigentlich nicht.» Jacqueline wusste nicht was sagen. Manchmal fand sie die Mädchen verwöhnt, manchmal nervten sie. Manchmal machten sie zusammen Quatsch, dann war es lustig. Im Grunde mochte sie sie. Aber sie hatte nicht viel mit Kindern zu tun.
Schliesslich verabschiedete sich Thomas von Michelle. Er rief die Mädchen, aber die antworteten nur mit Tschüss aus dem Zimmer. Jacqueline gab Michelle die Hand. Sie sahen sich kaum an.
Jacqueline erhob sich, humpelte an den Stöcken zum Klo, dann in die Küche. Etwas Rührei und Brot, etwas Gurke und eine Tomate. Sie hatte Lust auf einen Kaffee. Die Nachrichten hatte sie gerade verpasst, aber nachfolgende Politsendung, die wollte sie mithören. Draussen hatte es geregnet, alles war nass. Nun drückte die Sonne wieder durch die Wolken. Etwas Rosa am Himmel. Sie rückte den Tisch ans Fenster. Vorsichtig hob sie ihr Bein auf die Tischplatte. Auf dem Balkon gegenüber schnitt eine ältere Frau die verblühten Blumen. Manchmal begegnete sie ihr auf der Strasse. Vor eineinhalb Jahren hatte die alte Frau sie unwirsch gebeten, endlich Vorhänge aufzuhängen. Seither achtete sie darauf, dass die Rollläden unten waren, wenn sie sich umzog. Sie hiess Gerber-Rüegg und wohnte allein. War ihr Mann schon lange tot?
In der Strasse war es still. Ab und zu fuhr ein Auto.
Heute würde er also nicht mehr kommen. Morgen nach der Arbeit? Jacqueline grübelte am offenen Fenster. Wie oft sah er die Kinder? Zwei-, dreimal die Woche, eigentlich nicht sehr oft, wenn sie bedachte. Michelle weigerte sich, fixe Wochentage einzuführen. Und Thomas mit seinen unregelmässigen Arbeitszeiten war auch nicht daran interessiert. Sie, Jacqueline, zählte nicht.
Wann waren Thomas und Michelle auseinander gegangen? Vor drei Jahren? Vier?
Jacqueline hatte Thomas kurz darauf kennen gelernt. Er hatte sie nicht angelogen, hatte sofort gesagt, dass er zwei Töchter habe, die er oft betreue. Von Michelle hatte er abwechselnd ein gutes und ein schlechtes Bild gezeichnet. Sie wusste nicht, woran sie damit war. Aber es beschäftigte sie auch nicht sehr.
Thomas interessierte sie. Ja, Thomas, am Anfang.
Thomas am See, kurz über den Mittag, ein Brötchen, eine Runde im See, Sonne, eine Hand auf der Haut. Thomas am See am Abend. In die kühle Nacht schwimmen, ins Dunkel tauchen, ein Kuss in der Schwärze. Ein Prosecco danach. Salsa unterm freien Himmel. Wie er war? Geschmeidig, weich, aber bestimmt. Manchmal ein bisschen frech. Bei Merengue fühlte sie sich nackt auf der Tanzfläche.
Einmal waren sie zusammen an einen Vortrag über das neu entstehende Viertel im Norden der Stadt, als Architekten interessierte es sie beide von Berufs wegen. Da war, überraschend, Thomas, der Intellektuelle. In den Berghütte ihrer Eltern hingegen, Thomas, der Sportliche. Mit den Kids, als sie die Mädchen endlich zum ersten Mal traf, Thomas, der Verspielte. Im Bett schliesslich, Thomas, der Sinnliche. Sie hatte überlegt, was sie an ihm aussetzen konnte, und fand nichts. Er war okay, ihr Typ. Alles war spannend mit ihm. Er antwortete auf alles in ihr und sie konnte mit allem, was er machte, etwas anfangen.
Bis dann die Einschränkungen anfingen. Er sich nicht mit ihr treffen konnte wegen der Kinder, obwohl es ihr sehr wichtig war. Anfangs schluckte sie ein Nein ohne nachzudenken. Aber es waren nicht Sachzwänge, sondern Entscheidungen. Seine Noch-Frau bat ihn, die Kinder zu übernehmen, weil sie eine Verabredung hatte. Weil eines der Kinder krank war und sie weg musste. Sie holte ihn morgens aus dem Schlaf, wenn sie für den Abend etwas organisieren musste. Er disponierte um, wenn seine Kinder ihn brauchten. Er sagte nie nein. Er sagte nie nein. Er sagte ihr, Jacqueline, manchmal nein.
«Wenn du mit meinen Kindern konkurrenzierst, kannst du nur verlieren.» Sie konnte ihn nur mit den Kindern haben.
Meist betreute er sie bei ihr in ihrer alten Wohnung. Selten nahm er die Kinder mit zu sich. Nie kamen sie zu ihr. Ihr dämmerte, dass Thomas nie, sondern immer Michelle bestimmte. Wenn er nicht zusagte, fand sie jemand anderen, ihre Mutter, ihre Freundin, deswegen war er immer bereit.
Jacqueline erhob sich und schloss das Fenster, dann schüttete sie den restlichen Kaffee weg. Sie hatte die Zeitung, die er ihr mitgebracht hatte, noch nicht zu Ende gelesen. Sie setzte sich wieder, legte ihr Bein auf einen Stuhl und begann zu blättern.
Frau Gerber von drüben hatte vor einiger Zeit zu ihr gesagt, als Geliebte eines verheirateten Mannes sei es bestimmt nicht einfach. Sie sei doch jung und schön, ob sie sich nicht einen freien Mann suchen wolle. Jacqueline war perplex. «Aber er ist doch frei», sagte sie nur. Frau Gerber zuckte mit den Schultern.
Es nagte an ihr. Sie hatte keine heimliche Beziehung, musste die Liebe nicht mit einer Ehefrau teilen. Es war nicht hier eine gestohlene Stunde, da ein verbotenes Wochenende. Er versprach ihr nicht die Scheidung von der anderen, um sie, Jacqueline zu heiraten.
Jacqueline schluckte.
Er war erst getrennt. Er wollte sich scheiden lassen, wenn Michelle bereit war, das Sorgerecht für die Kinder mit ihm zu teilen. Natürlich wartete sie auf die Klärung der Dinge.
Es war alles ziemlich kompliziert, Jacqueline ging die Dinge wieder und wieder durch.
Wenn Thomas die Scheidung erzwang, was inzwischen möglich war, weil er bereits vor drei Jahren ausgezogen war, wenn es also zu einer Kampfscheidung käme, die der Richter zu entscheiden hätte, dann stiegen Thomas’ Chancen, weil er dann nachweisen konnte, dass er die Kinder oft betreute und sein Anspruch auf das geteilte Sorgerecht gerechtfertigt war. So war das zurzeit, dachte sie. Andererseits war es immer noch üblich das Sorgerecht der Frau zuzuteilen, er konnte sich also nicht sicher sein. Die Dinge veränderten sich, waren im Umbruch. Jacqueline seufzte. Jede zweite Ehe wurde geschieden. Als Kind war sie mit vier, fünf Scheidungskindern zur Schule gegangen. Die meisten von ihnen wuchsen ohne Vater auf, zwei, sie erinnerte sich, sprachen vom Stiefvater.
Kinder litten, wenn sie die Beziehung zum Vater aufgeben mussten, dozierte Thomas manchmal, es mussten also neue Modelle her. Aber Männer widmeten sich immer noch hauptsächlich ihrer Karriere und überliessen die Betreuung ihren Frauen. Einer ihrer Arbeitskollegen im Büro, ein einziger von fünfen, blieb einen Tag in der Woche zu Hause bei seinen Kindern. Die anderen arbeiteten hundert bis hundertdreissig Prozent wie sie.
Bei der Scheidung dann das böse Erwachen, dachte Jacqueline, wenn sie erkennen, was ihnen die Kinder bedeuten. Einerseits war es toll, wie Thomas sich um die Kinder kümmerte. Er war sich nicht zu schade, ihnen den Hintern zu wischen, mit der Grösseren die Hausaufgaben anzuschauen und mit ihnen einkaufen zu gehen. So einen Vater hätte sie sich auch gewünscht. Als Kind oder für ihr eigenes.
Aber die alte Nachbarin hatte Recht. Er war gar nicht frei.
Er war ganz und gar nicht frei.
Aber davon wollte er jeweils nichts wissen.
Es kam die Zeit, wo sie sich immer öfter stritten.
Jacqueline wurde unzufrieden, oft ungehalten.
Sie ging in die Luft: «Ich kann ihren Namen nicht mehr hören. Lass dich doch scheiden, geh das Risiko ein. Nein, Frieden gibt es nicht immer im Leben. Aber immer soll ich Verständnis haben!»
Das erste Mal, als Jacqueline ausgeflippt war, war er bleich geworden und hatte lange nichts gesagt. Irgendwann kam der Gegenangriff: «Du hast es gut. Du musst nichts entscheiden. Du kannst abhauen, wenn es dir reicht. Dir macht kein Ex das Leben schwer. Du hast keine Kinder, die sich entfremden. Du bist nie Lückenbüsser.»
«Und du rennst, wenn immer sie pfeift. Und nachher schimpfst du über sie. Warum muss ich mir das anhören? Was hab ich mir ihr zu schaffen? Immer soll ich mitgehen, mich anpassen. Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie es für mich ist?»
So ging das weiter.
Klar kritisierte Michelle an ihm herum. Was er falsch machte mit den Kindern, die falschen Klamotten, zu leichte, zu dreckige, nasse. Das falsche Essen, Laura durfte doch keine Nüsse. Clara trank zu wenig. Zu wilde Spiele, zu spät ins Bett.
Thomas schwankte zwischen Gleichgültigkeit, Kleinmut und Ablehnung.
Immer wieder hörte Jacqueline zu.
Bis ihr klar wurde, dass er mit ihr kein weiteres Kind haben würde.
Sie war eben fünfunddreissig geworden.
Er wich aus. Sagte, eher nein. Noch nicht. Nicht unbedingt. Warum auch. Und dein Beruf?
Jacqueline biss sich auf die Zähne und humpelte zurück. Nicht einmal wenn sie verunfallt war, war er da. Die Schmerzen waren wieder grösser geworden. Sie legte sich hin.
Claudine rief an. «Wie geht es dir?»
«Ich denke über mich und Thomas nach. Und über Thomas und Michelle.»
«Oh Gott. Kann ich dir ein spannendes Buch vorbei bringen?»
«Ja. Gern. Ich komme nicht aus diesen Gedanken heraus. Ich könnte sie auf den Mond schiessen. Wenn er bloss frei wäre. Ich habe es so satt.»
«Ich auch.»
Jacqueline sagte nichts.
«Ich komme nach der Arbeit vorbei, ja?»
Anfangs hatte Claudine nachgefragt, sie getröstet. Aber immer öfter spürte Jacqueline, wie Claudine das Thema mied.
Seit einiger Zeit rief Michelle auch bei ihr an, wenn sie Thomas suchte. Ein paar Mal hatte Jacqueline einfach nichts ausgerichtet. Neulich sagte sie ihr dann, dass es ihr zu viel sei. Zuerst reagierte Michelle verständnislos, dann wurde sie spitz.
«Seit wann hast du Probleme mit mir? Ich denke, es ist auch in deinem Interesse, dass es gut läuft zwischen Thomas, den Kindern und mir.»
Jacqueline bekam Herzklopfen, sie wiederholte, dass es sie störte, wenn Michelle so oft anrief. Sie erzählte Thomas davon. Seither hatte sie mehr Ruhe.
Vorgestern abends auf dem Balkon: «Wie stellst du dir unsere Zukunft eigentlich vor?»
«Du meinst Pläne? Oder, ob wir zusammen wohnen werden?»
«Ob das immer so weiter gehen wird mit Michelle.»
«Ich hoffe, es spielt sich noch etwas besser ein. Etwas Reibungsfläche wird bleiben, damit musst du rechnen.»
«Und wenn ich keine Lust darauf habe?»
«Was meinst du damit?»
«Ich bin es müde, immer auf dich zu warten. Immer das Hin und Her. Immer Michelles Gekeife. Immer erst an zweiter Stelle zu kommen. Das ist nur eine halbe Beziehung. Ich ertrage es manchmal nicht mehr. Ich habe die Hoffnung verloren, dass es irgendwann besser wird.»
Er schwieg.
Schliesslich sagte er: «Liebst du mich nicht mehr?»
«Manchmal fühle ich nichts mehr.»
Lange sah er in die Dunkelheit.
«Ich glaube, wir sollten wieder einmal ein paar Tage allein in die Berge.»
Es wurden wunderschöne Tage.
Jacqueline bettete sich neu, zog eine Skizze zu sich heran, die sie mit nach Hause genommen hatte und von Hand bearbeiten konnte.
Das war vor zwei Monaten gewesen. Erst hatten sie sich gestritten, lange geredet, endlich Ruhe gefunden. Dann waren sie losgezogen, in ein Hochtal, ein Bach schlängelte sich durch die Ebene, schroffe Felswände auf der einen Seite des Talkessels, eine Schafherde zog vorbei. Sie liebten sich in einer Grasmulde, weit ab vom Weg. Alles hatte neu geblüht zwischen ihnen.
Aber danach hatte sich der Alltag wieder eingeschlichen.
Jacqueline konnte sich nicht konzentrieren.
Sie hatte sich gebunden.
Sie wollte Thomas, aber nicht den halben.
Aber auch nicht auf ihn verzichten.
Allzu viel Zeit blieb ihr nicht, wenn sie noch ein Kind wollte.
Hatte sie sich geirrt? Ihre Zeit verschwendet? Was bedeutete sie ihm?
Sollte sie sich trennen?
Sie fürchtete sich vor dem Schmerz. Es würde weh tun. Lange Zeit würde das Leben freudlos sein. Abends würde sie sich in den Schlaf heulen und keinen Appetit mehr haben. Die Arbeit würde sie die Trennung manchmal vergessen lassen. Sie würde grau im Gesicht sein und man würde von weitem sehen, dass es ihr schlecht ging. Sie würde viele Bekannte meiden und sehen, was ihre Freundschaften wert waren. Sich manchmal betäuben müssen. Es bereuen. Es bereuen und sich verfluchen. Vielleicht ihn auf Knien wieder bitten.
Und was, wenn er sich bald trösten würde?
Jacqueline sass plötzlich kerzengerade im Bett.
Aber deswegen kann man nicht bei einem Mann bleiben, sagte sie sich.
Soll ich gehen? Erneut prüfte sie ihre Gefühle.
Schliesslich gab sie auf. Nahm die Unterlagen wieder zur Hand.
Eigentlich war sie frei zu gehen.
Sie hatte ihm nie etwas versprochen.
Wenn sie es nicht mehr aushielt, würde sie gehen.
Erleichterung überfiel sie.
Sie begann zu arbeiten.
Um fünf klingelte es, Claudine war da.